Dramatisches Spitzenspiel beim 3:2 über Schüttorf

Kiel bleibt dank eines 3:2 gegen Schüttorf auch im siebten Spiel ungeschlagen. Glücklicher Sieg für Kiel in einem sehenswerten Spiel mit dramatischem Ende.

Sonntag, erster Advent, 15:30 Uhr. Was wie ein besinnlicher Nachmittag anmutete, mündete in einem Spitzenspiel zweier Gegner auf Augenhöhe.

Kiel kam gut und konzentriert in die Partie, baute gleich früh im ersten Satz bei 5:2 einen kleinen Vorsprung auf und lag bis zum 19:13 immer wieder auch deutlich vorne. Auch beim 23:17 lief noch alles auf einen ersten Satzgewinn für Kiel hinaus. Starke direkte Aufschlagpunkte von Moritz Behr und Robin Hanke, der genau wie Olaf Müller auch allein im Block das eine oder andere Duell am Netz für sich entscheiden konnte, brachten Kiel in Front. Dann aber der kaum zu erklärende Bruch: Schüttorf erzielte sechs Punkte in Folge und hatte auch auf der Zielgerade das bessere Ende für sich: 24:26 hieß es nach 27 Minuten für die Gäste.

Kopf an Kopf ging es dann durch Satz zwei, in dem es sehr sehenswerte und lange Ballwechsel gab. Kiels Lukas Radzuweit zeigte starke Angriffsaktionen und konnte viele Punkte auf der Habenseite verbuchen. Das bessere Ende in diesem Satz für Kiel nach 28 Minuten: 25:23.

Den dritten Satz hatte Kiel gut im Griff, auch hier waren Aufschlagdruck und tolle Blockaktionen, bei denen sich erneut Olaf Müller und Robin Hanke beweisen konnten, der Schlüssel zum Erfolg. Verdient dementsprechend das recht klare 25:15.

Aber auch nach dem 2:1 nach Sätzen war die Partie längst nicht entschieden. Schüttorf zeigte in jeder Phase des Spiels, warum sie vier Siege in Folge einfahren konnten. Obwohl Kiel nach dem 4:3 sechs Punkte in Serie machen konnte, gaben sich die Gäste beileibe nicht auf, knabberten stetig am Kieler Vorsprung und gingen ihrerseits beim 21:22 selbst in Führung. Wieder hatte Kiel einen komfortablen Vorsprung aus den Händen gegeben und mit 23:25 das Nachsehen in Satz vier.

Wie intakt die Moral in der Kieler Truppe ist, zeigte sich nicht nur an den pausenlosen Anfeuerungsrufen von der Bank. Kiel blieb konzentriert und mit starkem Willen, dieses Spiel trotz der kleinen Rückschläge im bisherigen Verlauf siegreich bestreiten zu wollen. Beim 10:8 konnte sich Kiel auf 12:8 absetzen, bevor dann erneut ein Bruch kam. Den sechsten Matchball verwandelte Kiel zum umjubelten 18:16. Der Ball war durchaus umstritten, spielten die Schüttorfer diesen Ball doch nach Schiedsrichterbewertung außerhalb der Antenne in das Kieler Feld. Je nach Betrachtungswinkel wurde dieser Ball unterschiedlich wahrgenommen. Das Spiel jedenfalls hatte es nicht verdient, mit so einem Ball zu enden, da waren sich alle Akteure einig.

Unter dem Strich bleibt ein hochkarätiges Spiel von beiden Mannschaften mit dem glücklicheren Ende für Kiel. Beide Mannschaften hätten bei dieser Werbung für den Volleyballsport einen Sieg verdient gehabt. Kiels Trainer Behlen spricht dann auch von zwei gewonnen Punkten und nicht von einem verlorenen. Die beiden Schwächephasen analysiert Kiels Trainer so: „Vielleicht haben wir uns bei der Führung zu sicher gefühlt. Wir sind auch ein paar Mal von der taktischen Linie abgewichen. Das kannst du dir bei einer Mannschaft wie Schüttorf nicht leisten“. In diesen Phasen konnte Kiel auch nicht genug Aufschlagdruck aufbauen und war auch nicht locker genug in der Annahme, so dass Schüttorf mit sehr guten Aufschlägen wieder zurück kommen konnte. Auch die starken Angriffe über außen konnte Kiel nicht zuverlässig unterbinden. Neben MVP Lukas Radzuweit, der viele Punkte direkt verwandeln konnte, stach Robin Hanke aus einer insgesamt sehr guten und auf hohem Niveau spielenden Kieler Mannschaft heraus. Die starken Gäste hatten in dem unnachahmlichen Shurdhi ihren besten Mann, der an guten Tagen einen Gegner ganz allein zerlegen kann. Er wurde auch verdient MVP auf Gästeseite.

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