Kiel besiegt im Ostseederby den SV Warnemünde mit 3:0
“Was ist mit Behle(n)? Wo ist Behle(n)?” Die Frage stellte sich ARD Reporter Bruno Movaretz 1980 bei der Olympiade in Lake Placid – die Älteren unter uns werden sich erinnern -, als es dem Regisseur nicht gelang, den 19jährigen deutschen Biathleten mit der Kamera einzufangen. Ähnlich erfolglos war auch die Suche nach Kiels Trainer bei der Partie gegen Warnemünde. Aufklärung kann aber geleistet werden: Behle(n) war unpässlich und wurde auf der Bank der Kieler von Co Arian Söhlbrandt vertreten. Der sollte einen relativ einfachen Job haben – aber der Reihe nach.
Der erste Satz fing merkwürdig an. Waren es auf Seiten der Warnemünder für eine solche Partie deutlich zu viele Aufschlagfehler, so konnten die Kieler Adler ihrerseits mit viel Aufschlagdruck Punkte machen, ohne besonders spielerisch gefordert zu sein. Beide Mannschaften taten sich schwer, in einen Spielfluss zu kommen. Das bessere Ende hatten da die Kieler durch Aufschlagstärke auf ihrer Seite. Bei 2:2 setzten sich die Kieler dann erstmal mit vier Punkten in Folge ab und behielten im gesamten ersten Satz die Spielkontrolle. Beim 19:15 legten die Kieler einen weiteren Zwischenspurt ein und zogen auf 24:15 davon. Nach 22 Minuten war der erste Satz mit 25:17 eingetütet.
Auch im zweiten Satz startete Kiel stark und machte aus 0:1 ein 4:1. Vieles von dem Trainierten ging auf: Starkes Aufschlagspiel, starke Blockarbeit, variable Angriffe – das sah schon recht gut aus. Nur in kurzen Phasen entwickelten sich die typischen Ballwechsel für einen Derby-Schlagabtausch. Die Kieler störte das nicht – Jenne Hinrichsen machte beim 25:19 nach 23 Minuten den Deckel auf Satz 2.
Im dritten Satz kamen die Gäste aus Warnemünde dann deutlich besser ins Spiel und keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Bis zum 22:22 hätte die Münze dann auf jede Seite fallen können – sie landete aber mit 25:23 auf der Seite mit dem Adlerkopf.
Das 3:0 der Kieler war das Ergebnis einer geschlossenen und durchweg starken Mannschaftsleistung. Die Gäste hatten in den ersten beiden Sätzen wenig Zugriff auf das Spiel, auch, weil die Kieler dies zu verhindern wussten. Insbesondere die Annahme der Warnemünder war phasenweise vor nicht lösbare Aufgaben gestellt. Erst im dritten Satz war es das erwartet enge Kräftemessen. Zeit zum Ausruhen bleibt nicht: Schon am nächsten Wochenende gibt es Chance zur Revanche in der Ospa-Arena.