LUST ODER LAST

Im vorletzten Spiel der Saison reisen die Adler vom Kieler TV zum Tabellenfünften nach Bocholt

Es ist ein Spiel, über das eigentlich nichts mehr geschrieben werden muss: Im Fernduell mit Lindow-Gransee geht es für die Kieler in Bocholt um nicht weniger, als die herausragende Ausgangsposition für den letzten Spieltag der Saison zu halten. 

Lindow-Gransee kann mit einem zeitgleichen Sieg über Moers zwar weiter die Spitze halten, aber mit einem Spiel mehr auch nicht ohne Schützenhilfe Meister werden. Die Kieler haben es in eigener Hand, bei noch zwei Auswärtspartien selbst als Meister aus dieser herausragenden Saison hervorzugehen. 

Das Nervenkostüm wird dabei besonders angestrengt: So ist fraglich, ob Moers überhaupt die Reise nach Lindow antritt, nachdem es rund um das ausgefallene Spiel schon viel Zündstoff gab. Lindow wiederum richtet einen Appell nach Bocholt, doch noch einmal alles in die Waagschale im tabellarisch bedeutungslosen Spiel für die Gastgeber zu werfen.

Und Kiel? Kiel sieht sich das Drumherum entspannt an und fokussiert die Partie in Bocholt, als wäre es einfach das nächste schwere Spiel. Und das wird es, treffen doch bei diesem Duell die beiden stärksten Mannschaften der Rückrunde aufeinander. Die Woche lief konzentriert bei Kiel mit viel Analyse des Gegners, mit gutem Training und klarer Strategie für das Spiel am Wochenende. 

Kiel hat Lust, eine gute Leistung abzurufen und bis zum letzten Spieltag die Titelentscheidung offen zu halten. Druck? Nach der überragenden Saison nicht bei Kiel, eher die Freude, ein weiteres Ausrufezeichen mit einer guten Leistung setzen zu können. Man reist also als Adler an, um Punkte zu räubern. Nicht als Störche, wie der Vorbericht aus Bocholt vermuten ließ. Schließlich geht es nicht darum, mit langen Beinen und ausgebreiteten Flügeln über das Feld zu tapern, sondern in Raubtiermanier im entscheidenden Moment zuzuschlagen.

Bocholt und Kiel versuchen, einen gemeinsamen Stream auf die Beine zu stellen. Ob es klappt, wird erst sehr kurzfristig feststehen. Es lohnt, die sozialen Medien daraufhin zu checken.

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