Abnutzungsschlacht

In einer umkämpften Partie lagen die Gäste vom Kieler TV nach fünf umkämpften Sätzen knapp vor den Gastgebern vom TV Baden

„Fremde oder Freunde“ sang Howard Carpendale 1979. Hätte er die langjährige Verbundenheit der Mannschaften und Fanlager gekannt, hätte er sicher formuliert: „Freunde in der Fremde“ … Und unter guten Freunden kann man dann auch mal für die Dauer des Spiels die Freundschaft hintenanstellen. Und weil das so war, lieferten sich die Mannschaften in der Lahofhalle ein Spektakel, das allen Zuschauern beste Unterhaltung geboten hat. Über fünf Sätze wechselten Führungen, gab es Aufholjagden, einfache Fehler, spektakuläre Rettungsaktionen und druckvolle Angriffe. Selbst die Spieler schienen davon nicht genug bekommen zu können und nutzen den maximalen Rahmen, um miteinander die Kräfte zu messen: Fünf Sätze, mehr als zweieinhalb Stunden Spielzeit – es wurde so manches geboten an diesem Samstagabend.

Kiel reiste als Favorit an und wollte auch an diesem Wochenende den Sieg mit an die Förder nehmen. Doch im ersten Satz hatten die Gastgeber, die über die gesamte Dauer eine sehr starke Leistung abrufen konnten, die Oberhand behalten (25:21). Und es waren auch die heimischen plantschenden Jungs, die im zweiten Satz kurz davor waren, auch diesen Durchgang für sich zu entscheiden. Doch dieser Durchgang ging durch viel Willenskraft an die Kieler Adler (27:29). Kiels Jenne Hinrichsen sollte später sagen, dass es genau dass sei, was Kiel über die Jahre der Zugehörigkeit zur zweiten Liga weiterentwickelt hat: Niemals aufzugeben, immer an sich zu glauben und ein Spiel jederzeit noch drehen zu können. Und so ging auch Satz drei nach Kiel (25:22), während Satz vier wiederum an die Gastgeber ging (25:21). Den Tiebreak schließlich brachten die Kieler mit 15:11 ins Ziel. Das Spektakel hatte ein Ende. Starke Gastgeber vom TV Baden müssen sich knapp einem Kieler TV geschlagen geben, der sicherlich nicht seinen effizientesten Volleyball spielte, aber immer an sich glaubte und von der Bank jederzeit Optionen hatte, auf hohem Niveau Veränderung in die Partie zu bringen.

Nach dem Spiel dann das obligatorische gemeinsame Abschlussbier. Wie das eben so ist, bei „Freunden in der Fremde“ …

zurück