Kiel wahrt weiße Weste

Gegen die Gäste vom USC Braunschweig blieben die Adler vom Kieler TV beim 3:1 ohne Punktverlust

Hoch hinaus wollten die Kieler vor dem anstehenden Gastspiel beim Moerser SC und drei weitere Punkte auf der Habenseite verbuchen. Das gelang dank einer eindrucksvollen Mannschaftsleistung, bei der insbesondere die Spieler ihr Können zeigten, die sonst weniger Spielanteile hatten. Kiel musste in dieser Partie auf die Dienste von Jonathan Erdmann (beruflich verhindert), Olaf Müller (verletzt) und Lukas Radzuweit (Reha nach OP) verzichten.

Mit wechselseitigem Respekt ging es in Durchgang eins, bei dem Kiel beim Stand von 7:7 eine acht Punkte Serie startete, die auch durch zwei vom USC genommene und eine technische Auszeit nicht gestoppt werden konnte. Der Satz war danach praktisch entschieden und mündete in ein 25:16 für Kiel nach 25 Minuten Spielzeit.

Eine Achterbahnfahrt gab es dann in Satz 2. Diesmal starteten die Braunschweiger furios und zeigten, warum sie immer für eine Überraschung gut sein können. Schnell stand es 9:3 für die Gäste, bevor Kiel dann mit sechs Punkten in Folge den Ausgleich herstellte. Hin und her ging es in der Schlussphase dieses Satzes. Beim 24:22 war der zweite Satz für die Kieler gedanklich schon eingebucht, bevor vier Punkte in Folge den Satz mit 26:24 auf die Seite der Gäste kippen ließ.

22:18 für Kiel stand es im vierten Satz, als es nach einer Serie des stärksten Braunschweiger Aufschläger, Linus Engelmann, plötzlich 22:22 auf der Anzeigentafel zu sehen war. Zwei starke Blockaktionen des in diesem Spiel nicht nur wegen seiner 2,06 Meter herausragenden Janosch Maas brachte die Kieler dann auf die Siegerstraße. 27:25 hieß es, nachdem der letzte Angriffsball des USC im Aus landete. Danach war das Spiel entschieden, den vierten Satz brachte Kiel klar mit 25:17 ins Ziel.

“Wir fahren entspannt nach Moers” war Kiels Trainer Matthes Behlen nach dem Spiel zu entlocken, der einen starken Gegner und eine packende Partie mit tollen Ballwechseln gesehen hatte. 380 Zuschauer sahen ein Volleyballfest und werden ihr Erscheinen nicht bereut haben. Auch Gäste Co-Trainer Matthias Keller hatte nur Lob für seine Mannschaft und die beeindruckende Stimmung übrig. Wenigstens einen Punkt hätte er gern mit nach Braunschweig genommen. Gute Lösungen in einem erwartet schweren Spiel habe man gefunden, so Behlen, dem der stolz über seine Truppe anzumerken war. Taktisch sei viel von dem Vorgenommenen umgesetzt worden, insbesondere konnte man den “ekligen” Aufschlägen von Linus Engelmann gut begegnen. Dass in Satz zwei nicht alles so lief – darüber sah Behlen dann mit einem Lächeln ob der gezeigten Moral in diesem Durchgang hinweg. Was sollte er auch groß meckern: Sechs Spiele, fünf Siege, weiße Weste gewahrt – Kiels Saisonstart darf als gelungen bezeichnet werden.

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