Wechselbäder an der Förde

Nach einem sehenswerten Krimi behalten die Kieler Adler mit 3:2 die Oberhand gegen starke Gäste aus Lindow-Gransee

Zweieinhalb Stunden Spielzeit standen auf der Uhr, als Robin Hanke den letzten Angriffsschlag so setzte, dass Lindow den Ball nur noch gegen die Decke abwehren konnte.

Zweieinhalb Stunden, die alles hatten, was ein Volleyballspiel ausmacht: Wechselnde Führungen, spektakuläre Abwehraktionen, unwiderstehliches Blockspiel, druckvolle Angriffe, lange Ralleys – für die Zuschauer wurde alles geboten. Die rund 270 Zuschauer in der Kieler Hein-Dahlinger-Halle werden ihr Erscheinen nicht bereut haben.

Im ersten Satz liefen die Kieler lange einem Rückstand hinterher und hatten beim 13:19, das sie zu einem 18:19 drehten, ihre stärkste Phase. Mit diesem Rückenwind kamen die Adler zu einem knappen 25:23 Erfolg in Satz 1.

In Satz 2 startete Kiel dann besser und bei der ersten technischen Auszeit hieß es dann bereits 8:4. Beim 23:19 stand dann schon alles auf Satzgewinn, als die Gäste aufdrehten und zwei Serien mit vier und drei Punkten machten. 24:26, ein aus Adler Sicht unnötiger Satzverlust.

Die Zuschauer waren zu diesem Zeitpunkt bereits in bester Stimmung und stellen erneut unter Beweis, warum der Kieler Adlerhorst von den Gegnern gefürchtet ist.

Mit dieser Euphorie im Rücken legten die Kieler in Satz 3 los wie die Feuerwehr: 5:0 – ein Start nach Maß. Die Gäste kamen dann zwar noch einmal ran beim 16:16; über 20:16 und 25:18 machten die Gastgeber in Satz zwei dann aber den Deckel drauf.

Mit langen Ralleys sollte es in Satz vier gehen. Wechselnde Führungen bestimmten bis zum 7:6 das Geschehen. Dann hörte Kiel auf zu spielen und ließ den Gegner mit 8 weiteren Punkten auf 7:16 davonziehen. Davon sollte sich Kiel nicht mehr erholen. Mit 19:25 ging der Satz an die Gäste aus Brandenburg.

Wer beim Kieler Krimi an den “Tatort” denkt, der war nie in der Hein-Dahlinger-Halle. Mit 5:0 starteten die Gäste in den finalen Durchgang. Und dann zeigten die Kieler Adler, was sie in den letzten Jahren gelernt hatten: Immer an den Sieg zu glauben und Punkt für Punkt zu denken. Aus dem 5:0 für die Gäste wurde ein 11:10 für Kiel und schließlich ein 15:12.

Kiels Trainer Behlen nach dem Spiel: “Das war sicherlich auch ein glücklicher Ausgang für uns heute. Kämpferisch und von der Einstellung her war alles top. Spielerisch hatten wir damit zu kämpfen, dass Lindow sehr stark über die Außen angegriffen hat und wir dort zu wenig Zugriff im Block bekommen haben. Und wir hatten auch oft nicht genug Höhe für unsere Angriffe über außen, da stand Lindow wirklich gut. Unter dem Strich waren das in unserer Situation zwei gewonnene Punkte heute.”

MVP wurden Sebastian Tanner und Niklas Rudolf.

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