Die Serie hält

Nach einem bis zum letzten Satz umkämpften Spiel besiegten die Adler vom Kieler TV die Gäste vom TV Baden mit 3:2

Eigentlich war es wie immer: Beide Mannschaften starteten trotz personeller Engpässe hochmotiviert in dieses “Freundschaftsspiel”. Und wenn vor dem Match noch gemutmaßt wurde, dass der Sieger dem Unterlegenen nach dem Spiel ein paar Frotzeleien mit auf den Weg geben würde, der sah sich getäuscht. Zu viel Respekt herrschte nach diesem Kopf an Kopf Rennen zwischen zwei Mannschaften auf Augenhöhe.

Das Spiel begann für die Kieler planmäßig: Trotz des Ausfalls von Moritz Behr, der nur sporadische Einsatzzeiten hatten, begannen die Kieler variabel. Das war ganz maßgeblich das Verdienst von Zuspieler Mattis Lehmann, der wegen des auch fehlenden Max Behlen die Hauptlast der Spielgestaltung zu tragen hatte. Und Mattis machte ein wirklich gutes Spiel, auch wenn natürlich hier und da Abstimmungsdefizite zu erkennen waren. Tolle Rallyes, in denen Kiels Libero Bengt Sievers erneut seine Qualität als “Kratze-Katze” unter Beweis stellte, und gute Lösungen über die Außen Jenne Hinrichsen und Basti Tanner führten nach 28 Minuten und permanenter Kieler Führung zum 25:17 So hätte es aus Sicht von Kiels Trainer Matthes Behlen gern weiter gehen dürfen. Ging es aber nicht.

Die Gäste gaben im zweiten Satz richtig Gas und führten permanent. Beim 18:22 musste dann aus taktischen Erwägungen bei Kiel Moritz Behr kurz ran, und durch die gesamte Mannschaft ging ein Ruck. Plötzlich lieferte jeder Mannschaftsteil die entscheidenden Prozente mehr. Plötzlich führte Kiel 24:22 und 25:24, ohne den Sack zumachen zu können. Baden berappelte sich und brachte den Satz mit 26:28 nach Hause. Das Wechselbad der Gefühle hatte begonnen.

Der dritte Satz brachte ein Spiegelbild des zweiten: Permanente Führung der Gäste – auch weil die Kieler vergaßen, über den Aufschlag Druck auszuüben und zudem gern direkt auf den annehmenden Spieler aufschlugen. 11:16 stand es, als dann wiederum Kiel aufkam, bei 17:17 ausgleichen konnte, nur, um dann sogleich die Gäste wieder mit zwei Punkten ziehen lassen zu müssen. Dann ging es über 20:20 und 23:23 Spitz auf Knopf zu bis zum 24:26 für die Gäste.

Die Gäste waren zu diesem Zeitpunkt ob des gewonnenen Punkte gut in Fahrt und wollten mehr. Dagegen hatte Robin Hanke mit einem entschiedenen Spread Block zum 4:3 etwas einzuwenden. Und auch Janosch Maaß stimmte in die Gegenwehr mit ein und machte die Mitte dicht. Dazu schöne Angriffe von Lasse Wittmüss und bis zum 22:19 sah es dann klar nach Tiebreak aus. Doch typisch für das Duell beider Mannschaften war, dass Baden wiederum alle Kräfte mobilisierte und seinerseits zwei Matchbälle hatte. Doch bevor der Deckel drauf gemacht werden konnte, verwandelten die Kieler ihrerseits den dritten Satzball. Tiebreak also – irgendwie die logische Konsequenz aus dieser umkämpften Partie.

Im Tiebreak gelang Kiel beim 8:6 eine erstmalige zwei Punkte Führung, die dann auf vier Punkte beim 10:6 ausgebaut wurde. Als Basti Tanner dann die missglückte Annahme des Gegner mit Urgewalt direkt zum 12:7 verwandelte, war der Stecker für die Gäste gezogen. Mattis Lehmann spielte dann frech noch einen zweiten Ball und konnte sich auch im Block auszeichnen. Den Schlusspunkt setzten dann Bengt, Mattis – der als MVP ausgezeichnet wurde – und Jenne mit dem Satzball zum 15:9. 

Die Kieler konnten ihre Serie gegen Baden mit dem achten Sieg in Folge fortsetzen und zwei Punkte auf die Habenseite schreiben. Aber eng und umkämpft war es, wie fast immer im Spiel dieser beider Mannschaften.

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