Am vergangenen Samstag durften wir nach ganzen vier Wochen endlich mal wieder das gewohnte Feld in der Hein-Dahlinger-Halle bespielen. Spaß am Spiel vor der heimischen Kulisse entwickelten wir schnell und fanden (für uns fast schon ungewöhnlich) direkt gut ins Spiel. Auch unsere Schweriner Gäste starteten gut und so zeichnete sich bis zum 11:11 noch nicht ab welches Team sich absetzen würde. Mit viel Druck von der Grundlinie und einer sehr guten Aufschlagquote brachten wir Schwerin dann aber in der Annahme und somit auch im Spielaufbau in Schwierigkeiten und zwangen sie zu Fehlern. Die Auszeit von Schwerins Trainer beim 14:11 konnte uns nicht irritieren. Wir zogen über ein 19:12 entscheidend davon und gewannen den 1. Satz ungefährdet mit 25:17.
Im nächsten Satz konnte Schwerin nur die ersten Ballwechsel mithalten. Denn weil sich Arthur Breburda und Leon Klieber vom Aufschlag hinter der Grundlinie sichtlich wohl fühlten und die von Trainer Brinkmann viel gelobte Block-Feld-Abwehr fantastisch arbeitete, waren wir zur Satzmitte plötzlich mit zweistelliger Führung 15:5 in Front. Daran noch groß etwas zu verändern gelang den Schwerinern nicht mehr. Mit einem 25:14 stand es nun 2:0 für uns.
Mit der bis dahin deutlichen Satzführung wiegten wir uns ein wenig zu früh in Sicherheit. Schwerin agierte in Satz drei wacher, während wir in allen Elementen nachließen. Die Aufschläge erzielten nicht mehr die gewünschte Wirkung und Schwerin hatte nun weniger Probleme mit gutem Spielaufbau die richtigen Lösungen zu finden. Auch vier Wechsel auf unserer Seite hatten keinen Einfluss mehr darauf, dass sich unsere Gäste mit einem 20:25 diesen Satz sichern konnten.
Wir hatten die Schweriner nun also zurück ins Spiel kommen lassen. Dementsprechend ließen sie sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als sie im vierten Satz anfangs einem minimalen Rückstand hinterherliefen. Schließlich gelang ihnen mit dem 10:10 der Ausgleich und nach einem Zwischenspurt stand es plötzlich 14:21. Hatten wir zu früh mit dem Spiel abgeschlossen? Müssten wir abermals über die volle Distanz von 5 Sätzen gehen? Vieles sah danach aus. Doch vor allem ein Kieler hatte etwas dagegen. Nach erfolgreichem K1 ging Kjell Molzen zum Aufschlag. Und wir gewannen Punkt um Punkt. Auf Schweriner Seite wurden nun alle Register gezogen. Doch egal ob wegen Auszeiten und Auswechslungen: Kjell ließ sich im Aufschlag überhaupt nicht aus der Ruhe bringen und davon angespornt merkte die Mannschaft, dass man hier doch auch schon in vier Sätzen gewinnen kann. Wir hängten uns in jeden Ballwechsel rein und gaben schließlich keinen Punkt mehr ab.
Unterm Strich sieht der 3:1 (25:17, 21:14; 20:25, 25:21) Erfolg somit deutlicher aus, als er sich zum Ende anfühlte, ist aber ob der über weite Strecken grundsoliden Leistung keineswegs unverdient.
Vom Gegnertrainer mit der MVP-Medaille ausgezeichnet wurde wenig überraschend unsere Nummer 4: Kjell Molzen.