2. BL – Lindow-Gransee lässt nichts anbrennen

Hochmotiviert machten sich die Mannschaftsbusse des Kieler TV am Samstag nach Brandenburg auf und hofften, trotz kurzfristiger gesundheitlicher Ausfälle Radzuweits und Breburdas, auf Zählbares. Doch die Heimmannschaft vom SV Lindow-Gransee ließ nur kurz Hoffnung aufkeimen, um dann in dominanter Weise die Kontrolle zu übernehmen.

Dabei sah es zu Beginn verheißungsvoll aus, denn die Kieler starteten stark mit viel Aufschlagdruck und es entwickelte sich ein Schlagabtausch auf hohem Niveau. Peter Klaua schuf mit aufeinanderfolgenden Einerblocks gegen den Hauptangreifer Felix Göbert Momentum, der spätere MVP Bengt Sievers verteidigte souverän und die Kieler übernahmen in der Crunchtime die Führung mit 22:20. Doch dank gut organisierter Block-Feldabwehr des Heimteams blieb der Satz noch mit 23:25 bei den „Wölfen“.

Der zweite Satz offenbarte einen ähnlichen Spielverlauf. Frühe Führung der Kieler gefolgt von souveränem Side-Out-Spiel beider Teams. Doch mit einem Doppelwechsel und drei Punkten Führung in der heißen Phase konnten die Gäste mit 25:23 den Satzausgleich erzielen. Bei den Gastgebern sah Coach Peter Schwarz fast keine Gründe für Wechsel und zur Stabilisation der Annahme nur auf den braungebrannten „Beachvolleyballurlauber“ Eric Stadie zurück. Das Vertrauen in seine Stammspieler sollte sich  auszahlen, denn in den darauffolgenden Sätzen erhöhten die Granseer Druck und Kiel konnte nicht mehr mithalten.

Satz 3 & 4 übernahm vor allem der letztjährige Liga-MVP Felix Göbert das Ruder. Mit 64% Angriffsquote und insgesamt 24 erzielten Punkten war der Diagonalangreifer nicht mehr aufzuhalten und Kiel Biss sich zunehmend an der Verteidigung die Zähne aus. Kieler Coach Winkelmann versuchte mit Doppelwechsel und Aufschlagspezialist Ole Lorenzen erneut zu intervenieren, doch der Rückstand konnte nicht mehr aufgeholt werden.

Im Vierten startete dann Gustaf Gravert auf Diagonal – der seine Sache vernünftig machte – doch wieder rannten die Kieler früh einem Rückstand hinterher, den auch Zuspieler Mattis Lehmann ab 9:14 nicht mehr umzukehren wusste. Beide Sätze gingen klar und verdient mit 17:25 an die Gastgeber.

Zu groß war letztlich die Dominanz der Granseer, welche angeführt von MVP Ole Schwerin ein weiteres Mal unter Beweis stellten, dass sie zu den Spitzenmannschaften der 2. Bundesliga Nord gehören. Die Kieler müssen sich mit starker Leistung in den ersten beiden Sätzen begnügen und greifen am kommenden Wochenende im Nordderby gegen die Hamburger Aufsteiger an, um den ersten Sieg in 2023 vor heimischer Kulisse dingfest zu machen.

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