KIEL ZERLEGT SCHÜTTORF IN DREI SÄTZEN

Wer auf das Endergebnis (3:0) und die Satzverläufe im Einzelnen (25:20, 25:18, 25:21) schaut, könnte denken, das war easy! War es aber nicht!

Schüttorf präsentierte sich das gesamte Spiel über als ebenbürtiger Gegner. Auf viele gute Einzelaktionen der Gäste, folgten hervorragende Abwehrrallyes auf Kieler Seite und schnell war klar, wer an diesem Abend auf jeden Fall zu den Gewinnern gehört: Es war das Kieler Publikum!

Jeder der knapp 330 Zuschauer, welche das neu formierte Team persönlich in Augenschein nehmen wollten, sah ein top motiviertes und gut eingestelltes Kieler Ensemble und die zeigten sich von ihrer besten Seite. Während sich die Hausherren zur ersten technischen Auszeit beim 8:6 ein erstes kleines Polster herausarbeiteten, konnten die Gäste zur 2. technischen Auszeit mit 16:17 in Führung gehen. Diese hielt aber nur bis zum 18:19. Von da an gab es bei den Adlern nur noch Emotionen pur. Gleich ob Annahme, Zuspiel, Angriff, Block oder Abwehr, das Kieler Uhrwerk lief rund. Gästetrainer Gorski versuchte bei den Spielständen von 18:20 und 19:22 mit zwei Auszeiten das Ruder herumzureißen, aber es half nichts mehr. Zu dominant das Auftreten der KTV Männer um Mannschaftskapitän Peter Klaua. So ging der erste Satz mit 25:20 hochverdient an die Förde.

In den zweiten Abschnitt starteten die Kieler wie die Feuerwehr. Durch eine Aufschlagserie von Klaua ging es über ein 6:2 schnell in Richtung 10:5 und es war der Angriffsdruck der brasilianischen Neuzugänge Junio Maciel und João Meirelles, welche den Schüttorfern den Zahn ziehen sollten. So hatte der spätere MVP-Silbermedaillengewinner und Gästezuspieler Marcin Kapusniak alle Hände voll zu tun, um sein Team im Rennen zu halten. Die stemmten sich gegen den zweiten drohenden Satzverlust, ohne diesen aber ernsthaft abwenden zu können. Auch wenn Schüttorfs Angreifer Fraser Garret mit erfolgreichen Einzelaktionen auf sich aufmerksam machen konnte, stand dank einer soliden Kieler Leistung ein 25:18 im Spielberichtsbogen.

In der darauffolgenden 10min Pause gab es für die Zuschauer im Livestream beim Adler-Talk ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten: Ex-Adler und Mannschaftskapitän Moritz Behr. Selbiger zeigte sich begeistert vom neuen Team und lobte ausdrücklich die herausragende Saisonvorbereitung und gute Auswahl der Neuzugänge.

Diese durften sich im dritten Durchgang auf eine Menge Gegenwind einstellen, denn Schüttorf wollte die Rückreise nicht ohne Satzgewinn antreten. So zeigten sich die Mannen vom FC-Trainergespann Gorski / Domonik gewillt, von Beginn an Gas zu geben. Und das taten die Gäste eindrucksvoll. Gut vorgetragene Angriffe und Blockszenen führten die Gäste über die beiden technischen Auszeiten von :6 und 16:14 bis zum 18:16. Doch Kiel ließ sich nicht abschütteln und konnte beim Spielstand von 19:19 erstmalig ausgleichen und ging seinerseits danach mit 22:20 in Führung. So war es kein Wunder, dass es kaum einen Zuschauer in der Halle noch auf den Plätzen hielt und das Publikum Ihre Adler frenetisch anfeuerte. Mit dem 25:20 Endergebnis sah man anschließend ausschließlich in glückliche Kieler Gesichter und man merkte vielerorts den neuen Spirit, den die Hausherren im Rund der Adler-Hölle versprüht haben.

Dass nach den beiden Siegen in zwei Spielen und der MVP-Goldmedaille für Kapitän Peter Klaua auch noch Tabellenplatz 1 heraussprang, ist für Headcoach Koreng schön, aber zum jetzigen Zeitpunkt eher nebensächlich. Koreng nach dem Spiel: „Wir freuen uns im Trainerstab, dass wir deutlich schneller als Team zusammen gefunden haben, als man es erwarten konnte. Dabei geholfen hat mit Sicherheit auch, dass die Neuzugänge sportlich wie menschlich hervorragend ins Team passen, was der Entwicklung in der Truppe insgesamt sehr zuträglich ist, auch wenn wir noch einiges an Arbeit vor uns haben!“

Weiter geht es für den KTV am kommenden Samstag um 19:30 Uhr, wenn die Rand-Berliner von der TSGL Schöneiche anreisen.

zurück