2:3 und Abstieg, so endet der Samstagabend für uns nach dem vorletzten Heimspieltag dieser Saison.
Doch wie kam es dazu? Ein Rückblick:
Zu Beginn der Rückrunde dämmerte es so langsam allen Spielern, dass Punkte aufs Konto mussten, um den Klassenerhalt zu schaffen. Auch wenn wir in den vergangenen Jahren immer die Hauptarbeit in der Rückrunde gemacht haben, so schlecht sah es auf dem Punktekonto lange nicht mehr aus.
Auch die ersten Spiele der Rückrunde waren nicht erfolgsversprechend, jedoch war von Spiel zu Spiel ein kleiner Fortschritt erkennbar, das machte Mut. In der Mitte der Rückrunde, in der die Abstiegscrunchtime so richtig Fahrt aufnimmt, konnten wir immer größere Erfolge feiern. Die Spiele wurden länger und hier da gewannen wir mal einen Punkt. Teilweise sogar zwei. Beim Rückspiel gegen Lübeck (2:3) platze, trotz der Niederlage, ein Knoten und wir spielten über weite Strecken das, was wir können, ohne lange Serien von Fehlern oder Breaks. Ein Aufwind ging durch die Mannschaft und mit dem souveränen Sieg gegen VCO Berlin war die Unsicherheit einem mannschaftlichen Selbstbewusstsein gewichen. Das war auch gut so, denn nach dem Spiel gegen VCO Berlin mussten wir jedes, der verbleibenden Spiele gewinnen, um die Möglichkeit des Klassenerhalts aufrechtzuerhalten.
Dann der Samstag. Vorletztes Heimspiel der Saison – alle da, alle fit. Mit dem vollen Kader starten wir gut in die Partie, Schöneiche auch. Durch gute Aufschlagserien in beiden Teams schwappt das Momentum durch die Halle von Team zu Team. Mit dem besseren Ende für uns (25:21), der erste Satz für den Klassenerhalt.
Im zweiten Satz wendet sich das Blatt, ein Satz mit wenigen großen Vorkommnissen, aber wir laufen konstant einem Rückstand hinterher und können den Vorsprung von Schöneiche nicht mehr aufholen. (19:25) Eins zu eins, aber einer ist keiner.
Satz Drei, wieder auf der guten Seite, Angriff. In diesem Satz wird sich nichts geschenkt Sideout für Sideout arbeiten sich die Teams auf die 25 zu. Hier ein Break, da eine Miniserie, aber bis zum 22:24 für Schöneiche passiert nichts, jetzt wird’s ernst. Wir schaffen den Ausgleich 24 beide, 25:24, Satzball, Ausgleich 25:25, Satzball für Schöneiche, Ausgleich 26:26, Satzball Schöneiche, Ausgleich 27:27, Satzball Schöneiche, Ausgleich 28:28, Satzball Schöneiche, Punkt. 28:30 Satz verloren. 1:2 den ersten Punkt lassen wir liegen.
Satz Vier. Wir finden unser Selbstbewusstsein oder zumindest das, was davon übriggeblieben ist und bauen es Stück für Stück wieder auf. Nix besonders schönes, aktuell wird nicht gezaubert, sondern gearbeitet. Stück für Stück schälen wir im Laufe des Satzes eine kleine Führung heraus und mit Hilfe von zwei Auszeiten in der Crunchtime sichern wir uns den ersten Punkt an diesem Wochenende. (25:22) Tiebreak.
Ein neuer Fight um den letzten Punkt, um den letzten Satz, um den Sieg und gegen den Abstieg wird angepfiffen. In diesem Satz gibt es keine Taktiken, keine Prognosen, kein Momentum, die Karten sind neu gemischt und es steht null null.
Wir drehen direkt auf und kommen in Führung, Schöneiche zieht nach und es gibt ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis Schöneiche bei 11:11 zwei Punkte macht und auf 11:13 wegzieht. Jetzt gibt es ein Momentum, eine Prognose, aber auch eine Taktik und wir gleichen nicht nur aus, wir erhöhen um einen. Satzball für zwei Punkte, den Sieg, gegen den Abstieg und für die Party. Schöneiche wert ab. 14:14 Overtime der Overtime, Crunchtime der Crunchtime. Alle Spieler schreien, die Trainer fuchteln und die Zuschauer halten die Luft an.
Schöneiche schlägt auf: Break. 14:15.
Schöneiche schlägt auf: Break 14:16.
Schöneiche gewinnt den Krimi und sammelt den letzten Punkt ein. Tolle Wurst.
Rechnerisch sind wir abgestiegen, aber da KTV 3 voraussichtlich Meister der Regionalliga wird ist der Klassenerhalt noch möglich, Kiel bekommt man nicht so schnell aus der dritten Liga.