Eine 2:0 Satzführung war für die Kieler Adler der Grundstein für einen am Ende verdienten Tie-Break-Sieg in Hamburg beim ETV.
Eine erste Überraschung fand sich zu Beginn des Spiels in der Kieler Startaufstellung. Mannschaftskapitän Peter Klaua überliess zunächst Freddy Kähler das Feld. Kähler liess sich dann auch nicht allzu lange bitten und präsentierte sich an diesem Nachmittag in absoluter Spiellaune und war maßgeblich daran beteiligt den ersten Satz mit 25:18 zugunsten der Gäste abzuschließen.
Hamburg zu diesem Zeitpunkt mit den forsch vorgetragenen Angriffen der Schleswig-Holsteiner noch leicht überfordert, fand erst im zweiten Satz zu seiner Linie. Zuvor waren es allerdings erneut die Adler vom Kieler TV die über ein 8:6 auf 18:13 davonzogen und es erst zum Ende diesen Durchganges unnötig spannend machten und die Männer von ETV Coach Werner Kernebeck einluden ihrerseits ins Rollen zu kommen. Die nahmen das Angebot dankbar an und konnten mit einem 5:0 Lauf den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 23:23 erzwingen. Eine zweite Auszeit von Kiels Headcoach Koreng bei diesem Spielstand sollte dann die Entscheidung bringen. Kiel konnte mit zwei gelungenen Aktionen den Sack zum 25:23 zumachen und freute sich über die 2:0 Satzführung.
Die Freude sollte aber nicht allzulange andauern. Hamburg bäumte sich auch Dank Silber-MVP-Gewinner Stefan Köhler auf und wollte sich nicht kampflos geschlagen geben. So ging es in der “Sporthalle Hoheluft” mit umgedrehten Vorzeichen weiter. Der ETV trat aufs Gaspedal und Kiel schaute zu. Über eine schnelle 12:6 Führung der Hausherren gab es beim abschließenden 25:12 nur noch sechs Punkte für die Gäste zu holen.
Der KTV ob des zwischenzeitlichen Absturzes wachgerüttelt, ging den vierten Satz dann wieder deutlich konzentrierter an. Die Annahme um Kiels Libero Mats Bürger stand und so konnte KTV Zuspieler Til Krüger seine Angreifer immer wieder gut in Szene setzen. Damit wäre die Geschichte fast erzählt gewesen. Kiel von Beginn an in Führung liegend, steuerte über 7:5, 12:8, 19:16 und 23:21 dem Sieg entgegen und hatte am Ende die Rechnung ohne den Wirt aufgemacht. Angetrieben von Hamburgs Mannschaftskapitän Andrej German bäumte sich der Eimsbütteler TV noch einmal auf. Mit mutigen Aktionen konnte man einen Matchball von Kiel abwehren, seinerseits in Führung gehen und mit dem 26:24 die akute Niederlage abwenden.
Damit fiel die Entscheidung im Tie-Break und Kiels Trainer Eric Koreng gab nach dem Spiel zu Protokoll:
“Wir sind heute sehr stolz auf unser Team. Die letzten Wochen waren alles andere als leicht und auch heute hatten wir wie im dritten Satz den einen oder anderen Wackler dabei. Wie sich unsere Spieler aber im Tie-Break nochmal zusammenfanden und als Einheit agierten, hat uns überzeugt, das wir hier auf dem richtigen Weg sind. Wichtig war vor allem, dass Peter Klaua neben Joao Meirelles im Entscheidungssatz die nötigen Akzente im Angriff setzen konnte und somit den Grundstein für den 15:11 Abschluss bildete. Auf jeden Fall waren das zwei wichtige Punkte fürs Selbstbewusstsein und die haben wir uns heute hart erarbeitet. Das der mitgereiste Kieler Fan-Block, welcher den Spieltag in Hamburg fast zu einem Heimspiel machte und uns auch in den schwächeren Phasen immer wieder unterstützte, hatte heute auch seinen Anteil am Sieg im Nordderby und hat uns definitiv geholfen!”
Am Ende ging die MVP-Goldmedaille noch an Kiels Mittelblocker und Schnellangreifer Joao Meireilles.
Weiter geht es für den Kieler TV am kommenden Samstag um 19:30 Uhr in der Essener Wolfskuhle beim VV Humann Essen.