Mit 23:25, 26:28, 25:27 ziehen die Adler vom Kieler TV mit 0:3 erneut den Kürzeren gegen eines der aktuellen Top-Teams, so wie am Samstag im Heimspiel gegen durchsetzungsstarke Schüttorfer.
Immerhin bekamen die rund 250 Zuschauer im Kieler Adlerhorst besten Volleyballsport geboten. Waren die Gäste nur mit zehn Spielern nebst Staff angereist, musste KTV Headcoach Koreng lediglich auf Freddy Kähler verzichten, für den kurzfristig Leon Klieber aus der 2. Mannschaft nachnominiert wurde, aber ansonsten auf den nahezu kompletten Kader zurückgreifen konnte.
So gingen die Protagonisten beider Teams engagiert zu Werke, ohne dass sich bis zur Satzmitte eines der Teams sehenswert absetzen konnte. Die erste Chance, welche sich dann ergab, nutzte der Gast aus Schüttorf und zog bei einer 13:12 mit einer kleinen Serie auf 17:13 davon und konnte erst zum Ende des ersten Satzes vom Gastgeber beim 24:23 gestellt werden. Leider kam die Aufholjagd zu spät und endete mit dem nächsten Punkt für den FC mit 25:23.
Was man Kiel in dieser Saison nicht vorwerfen kann, ist, dass die Mannschaft nicht in der Lage wäre, sich nach knappen Satzverlusten wieder ins Spiel reinzukämpfen und bewies dies in Satz Nummer zwei.
Schüttorf, im Aufschlag von Gold-MVP Antoni Piotrowski angetrieben, setzte Nadelstiche und konnte die Führung der Hausherren beim 13:11 aber noch nicht verhindern. Diese Zwei-Punkte-Führung hielt bis zum 21:19 für den KTV. Lange Ballwechsel erfreuten die Zuschauer in der Halle und im Livestream (welcher aus technischen Gründen bei DYN leider erst im 2. Satz lief). Maßgeblichen Anteil daran hatten zu diesem Zeitpunkt Kiels Brasilianer Junio Maciel und Joao Meireilles, und ein vermeintliches 1:1 stand förmlich m Raume.
Dagegen hatten die Gäste etwas einzuwenden und kamen erneut durch eine Aufschlagserie vom Polen Antoni Piotrowski in eine gute Ausgangsposition. Über 23:23 und 25:25 ging es in die Verlängerung. Dabei schienen sich Schüttorfs Felix Orthmann und Kiels Kapitän Peter Klaua ein sportliches Duell zu liefern. Auch hier hatten die Schützlinge vom Schüttorfer Trainerstab Daniel Gorski / Damian Domonik aber die besseren Nerven und das bessere Ende für sich. Mit 26:28 waren es erneut wieder nur zwei Punkte, und Adler-Kapitän Klaua gab nach dem Spiel zu Protokoll: „Uns fehlt in den letzten Wochen ein Stück weit das Spielglück. Das müssen wir uns zur Zeit mehr als hart erarbeiten und müssen versuchen leichte Fehler abzustellen. Diese werden in dieser Liga zu schnell bestraft!“
Als wären die ersten beiden Sätze nicht schon spannend genug gewesen, legten beide Teams auch im dritten Durchgang nach. Mit 15:16 und 23:23 wurden die Ballwechsel zur echten Nervenprobe. Abwechselnd kam es dabei immer wieder zu tollkühnen Rettungsaktionen in der Abwehr und Aufschläge ohne Druck wurden von den Zuspielern Lehmann (Kiel) und Kapuśniak (Schüttorf) oftmals über die Mitte abgewickelt. Dankbare Abnehmer fanden sie dort in Diego de Assis Honorio (Kiel) und Victor Lupp (Schüttorf).
„Diego hat heute erstmals beständig seine Qualitäten unter Beweis gestellt und insbesondere im Block überzeugt“, freut sich Koreng nach dem Spiel und ist auch trotz des anschließenden 25:27 und 142 Minuten Spielzeit nur bedingt verärgert und ergänzt: „Natürlich ist es nicht schön, wenn du in den letzten Wochen in jedem Spiel gegen die Top-Teams etliche Sätze spielst, wo man mit jeweils zwei Punkten das Nachsehen hat und sich für gute Leistungen nicht belohnen kann. Da müssen wir jetzt dranbleiben und haben die nächste Möglichkeit dazu direkt am kommenden Samstag im Pokal gegen die 3. Herrenmannschaft vom Kieler TV, in welcher noch viele ehemalige Bundesligaspieler ihr Unwesen treiben. Das Spiel ist für uns aus mehreren Gründen wichtig. Zum einen haben wir aus dem Vorjahr noch eine Rechnung mit den Jungs aus der Dritten offen, und wir bleiben im Rhythmus für die Woche darauf, wenn es gegen Neustrelitz geht. Dort sollten wir auf jeden Fall punkten, wenn wir am Mittelfeld dran bleiben wollen. Und zu guter Letzt bekommen unsere Langzeitverletzten wie z.B. Daniel D’Argento wieder mehr Spielpraxis und Wettkampfhärte, und das wird sich auszahlen. Dass Daniel wieder auf Kurs ist, hat man auch bei der Auszeichnung mit der MVP-Medaille in Silber gesehen. Das freut das gesamte Team!“
sev